Mittwoch, 27. Oktober 2010

...da wollte sie sich sportlich betätigen

Da das Essen hier viel besser ist als erwartet und ich mich wie immer nicht zurückhalten kann, wenn es um Nachtisch geht, wurde es Zeit eine sportliche Beschäftigung zu finden.
Das einzige was zu finden war, war das Fitnessstudio der Uni, wieso auch nicht, für Studenten ist es günstiger.
Es war Sonntag, also hatte ich sowieso nicht viel zu tun. Ab ins Auto und los zur Uni. Dort angekommen, natürlich höchst motiviert, teilte man mir allerdings mit, dass man mir das Fitnessstudio heute leider nicht zeigen kann.  Aber gerne in den nächsten Tagen.
Ich fuhr also wieder nach Hause.
Am nächsten Tag erledigte ich, vorbildlich wie ich bin, meine Aufgaben. Und weil ich am folgenden Tag noch einmal mein Glück im Fitnessstudio versuchen wollte, auch die von Dienstags. Soweit lief alles glatt.
Dienstags Morgen: Aufstehen, Kinder fertig machen, frühstücken, Kinder zur Schule fahren und auf geht’s zur Uni. Mal sehen, ob man mich heute mit offenen Armen empfängt. Tatsächlich.
Was eine Prozedur. Erst einmal musste ich 2 Zettel ausfüllen; Name, Adresse und Körperlicher Verfassung, jaja passt schon. Schnell Puls gemessen (passt), umgezogen und rauf gings auf die Sportgeräte.
Ob ich es gemerkt hab, dass ich lange kein Sport mehr gemacht habe? Ohja!!! Aber im Endeffekt hat es echt viel Spaß gemacht und ich bemühe mich neben der „ganzen Arbeit“ auch regelmäßig dort vorbei zu schauen.
Mittlerweile konnte ich sogar Kristina (Kanada) dazu überreden, sich auch dort anzumelden. Zu zweit ist es doch am schönsten :D
Sportliche Grüße!

Sonntag, 10. Oktober 2010

Eine ganz normale Woche

Statt eines ganz normalen Tages gibt es in dieser Familie eine mehr oder weniger ganz normale Woche:

Montag:
Ist mein absoluter Lieblingstag. Halb 7 Aufstehen, unten alles soweit vorbereiten und dann wieder rauf, die Kinder fertig machen, anziehen und dafür sorgen, dass sie runtergehen um zu frühstücken. Wenn ich sie nicht gerade zur Schule fahren muss, fang ich dann um 8 Uhr an die obere Etage zu putzen. Je nach dem, wie ordentlich ich das eine Woche zu vor gemacht habe, muss ich mehr oder weniger Dreck weg machen, ihr kennt das ja. Fertig mit der oberen Etage geht es wieder nach unten. Geschirrspüler ausräumen und den Wäscheberg bügeln, der sich über das Wochenende angesammelt hat. Je nach dem wie der Boden aussieht, wische ich noch eben die Küche.
Fertig mit der Hausarbeit habe ich jetzt frei, bis die Kinder von der Schule kommen. Um 6 gibt es dann meistens was zu Essen und um 7.30 gehen die Kinder, nachdem sie baden oder duschen waren, auch schon wieder ins Bett. Normalerweise. Allerdings trifft „normalerweise“ ca. einmal im Monat ein.
Dienstag:
Der übliche Stress mit den Kindern am Morgen und auf geht’s zur Schule. Je nach dem, was Charlotte gerade vor hat, muss ich die Kinder zur Schule fahren, oder nicht. Etwa bügeln und die Küche wischen, wenn ich das nicht schon am Montag gemacht habe. Dann folgt der angenehme Teil, nichts tun, bis die Kinder wieder da sind, oder ich sie abholen muss.
Der Übliche Stress am Abend und dann geht’s auch schon wieder ins Bett.
Mittwoch:
Stress pur. 6.15 aufstehen, duschen, unten alles soweit vorbereiten, die Kinder fertig machen frühstücken und auf geht’s. Da ich mittwochs um 9 Uhr zu College muss, fahr ich die Kinder zur Schule und bahne mir dann den Weg durch den Verkehr Richtung Uni. Fleißig, wie ich bin, verbringe ich fast den ganzen Tag dort. Um halb 4 mache ich mich dann entweder auf den Weg zur Schule, um die Kinder abzuholen oder ich fahre nach Hause und warte, bis es was zu essen gibt. Der Übliche Stress am Abend und dann geht’s auch schon wieder ins Bett.
Donnerstag:
Entspricht dem Montag mit der Ausnahme, dass donnerstags die untere Etage dran ist. Abends geht Henry zu den Pfadfindern und Grace hat Klavierunterricht. Sonst endet er Tag, wie jeder andere auch – normalerweise.
Freitag:
Übliches Trara am Morgen. Nur verlassen die Kids das Haus schon um viertel vor 8, da Henry noch Schwimmtraining vor der Schule hat. Antonia geht freitags nicht in den Kindergarten, also darf ich mich den ganzen Tag mit ihr beschäftigen. Irgendwas fällt uns immer ein. Wenn dann der Tag zu Ende geht, treffe ich mich meistens mit Kristina und wir fahren nach Cheltenham in einen Pub oder einen Club. Eine gute Abwechslung zu dem Täglichen „Stress“ mit den Kindern.
Wochenende:
Die Wochenenden habe ich weitestgehend frei. Ich kann machen, was ich will und da am Freitag Zahltag ist, kommt es schon mal vor, dass ich Samstag oder Sonntag schoppen gehe. Gelegentlich muss ich samstags Babysitten, ist aber halb so wild. Einmal feiern pro Woche reicht. Sonntags abends lege ich dann die Schuluniform raus und schon beginnt die Woche von vorn.

mit den Kindern allein unterwegs

Das erste Mal ganz alleine mit den Kindern zum Reiten fahren? Kein Problem. Den Weg hatte mir Charlotte am Tag zuvor gezeigt. Wirklich schwer war der Weg nicht und wenn ich nicht mehr weiter wissen sollte, Grace könnte mir eventuell weiterhelfen.
Kinder ins Auto gesetzt, angeschnallt und los ging es. Nach 10 Minuten, glaubt es oder nicht, waren wir auch schon da.
Der Hof war, wie jeder andere Hof nach einer regnerischen Nacht, ziemlich matschig. Vorbildlich, wie ich nun mal bin, hatte ich meine Gummistiefel eingepackt.
Kurz bezahlt und schon ging es für Grace aufs Pferd. Eine Stunde lang mit 7 anderen Kindern Traben, Galoppieren und ein kleines Bisschen Springen üben. Für Antonia war das nicht ganz so spannend, aber sie fand schnell eine Beschäftigung. Wozu Pfützen alles gut sind.
Die Stunde ging doch schneller um als ich dachte und um halb eins waren wir auch schon wieder zu Hause.
Den Rest des Tages hatte ich frei, also ging es mal wieder mit Kristina in die Stadt. Wieder einmal gab es für wenig Geld viel zu kaufen. Man muss echt aufpassen, dass man am Ende nicht doch sein ganzes Geld ausgibt.

Aller Anfang ist schwehr!

Ein großer Vorteil in dieser Familie ist das Au Pair Auto. Ich darf es benutzen wann immer ich möchte. Ganz umsonst ist es natürlich nicht, wenn ich zu viel unterwegs bin, muss ich einen Teil des Spritgeldes übernehmen. Da Kristina aber auch ein Auto hat und wir uns abwechseln, wir das nicht alt zu häufig passieren, hoffe ich.
Doch, dass ich überhaupt autofahren darf, erforderte etwas Übung. Kleine Frage am Rande: Wieso um Alles in der Welt fahren diese Engländer eigentlich auf der linken Straßenseite? Und warum baut man zwei Kreisverkehre ineinander?
Wie auch immer. Das erste Mal gefahren bin ich mit Charlotte. Ziemlich nervös und unentspannt saß ich im Auto und wusste nicht so recht, ob das gut gehen wird.
Langsam um die Ecke und ja auf der linken Seite der Straße, aber nicht zu weit links. Und vorsichtig in den Kurven und ja nicht zu schnell. Wie ich mich gefühlt habe? Als hätte ich meine Fahrprüfung und würde kläglich versagen.
Im Endeffekt war es nicht so schlimm, wie ich dachte, aber mit den Kindern dürfte ich noch nicht fahren. Wollte ich auch gar nicht.
Am nächsten Tag wollte Charlotte wieder mit mir fahren, hatte aber aus beruflichen Gründen keine Zeit dazu. Da sie mich aber unbedingt hinters Steuer kriegen wollte, bestellte sie ihren Stiefvater zu uns.
Oh man, ein fast Wildfremder (Ich hatte mich schon einmal mit ihm für 2 Minuten unterhalten und er schien recht nett zu sein.) und eine fremde Sprache. Das wird die Autofahrt meines Lebens.
Dieses Mal fühlte ich mich nicht so, also hätte ich meine Fahrprüfung, nein, es kam mir vor wie meine aller erste Fahrstunde. Er kontrollierte, wie ich saß, ob alles richtig eingestellt war und erklärte mir kurz was in den nächsten 90 Minuten auf mich zukommen würde.
Trotzdem etwas angespannt fuhren wir dann durch die Gegend. Ein Kreisverkehr hier, ein Kreisverkehr da. Anfahren am Berg, etwas Parken und Wenden. Ganz genau so, wie man sich eine Fahrstunde vorstellt.
Das einzige, was er nach eineinhalbstunden noch zu meckern hatte war, dass ich etwas zu weit links fuhr und etwas mehr Routine bräuchte. – Was wollen die eigentlich? Jetzt fahr ich schon links dann ist es auch falsch ;)
Zu Hause angekommen schlug er vor, dass ich ein wenig alleine fahren soll. Er könne mir nichts mehr beibringen. (innerer Freudenschrei)
Noch am selben Abend bin ich dann zu College und wieder zurück gefahren, natürlich nicht, ohne mich einmal kurz zu verfahren. Was soll‘s, dadurch lern ich nur die Gegend besser kennen.
Am nächsten Tag ging es dann alleine zum College, natürlich pünktlich und ohne mich zu verfahren.
Das erste Mal ganz alleine mit den Kindern bin ich dann am Donnerstag gefahren. Wohin? …

Fortsetzung folgt!

Montag, 4. Oktober 2010

Hausarbeit

Was ich in der alten Familie nicht gemacht habe, muss ich hier erst recht: Putzen!
Mein erster Gedanke war: Endlich was zu tun.
Mein erster Gedanke nach dem ich das ganze Haus gesehen hatte: Nein danke. 5 Badezimmer, 5 Schlafzimmer, 3 "Wohnzimmer", Küche und den Fluhr. Wenig ist das nicht gerade.
Nach der ersten Woche – mehr einmal das ganze Haus geputzt: Es macht sogar Spaß. Es kommt natürlich ganz darauf an, wie man die Sache angeht. Mit der richtigen Musik und ein bisschen Planung geht die Sache wie von Selbst.
Das Beste? Bügeln! Eine gute Nebenbeschäftigung zum Fernsehen. Man hat Zeit für sich, morgens ist ja niemand im Haus und man kann für ein zwei Stündchen abschalten.
Manchmal übertreibe ich das mit dem Putzen auch etwas. Vielleicht liegt es an der Musik oder wirklich an der Größe dieses Hauses, aber es gibt Tage da Putze ich bis zu 3 Stunden. Ich bin so stolz auf mich.
Zu gute Letzt: Nein, ich komme nicht vorbei und putze bei euch, es sein denn, ihr bezahlt den Flug ;)

Erster "Arbeitstag"

Der erste Tag war mehr als verwirrend. Alle 5 Minuten hatte ich eine neue Frage. Wo gehört das hin? Was muss noch in die Schultasche? Wann müssen wir los? Wer, wie was? (Die Sesamstraße hätte mir bestimmt weitergeholfen.)
7 Uhr: Aufstehen. Kinder wecken und anziehen. Zähneputzen und Frühstückmachen. Am ersten Tag ein ziemliches Chaos. Irgendwie hatten wir es dann geschafft, alle Kinder mit Schuluniform und Frühstück im Bauch ins Auto zu bekommen.
Der Weg zur Schule war eigentlich gar nicht so lang, hätte man durchfahren können. Die Straßen sind hier morgens allerdings unglaublich voll. Wir brauchten 50 Statt 25 Minuten zur Schule.
Die Schule ist nicht groß, Privatschule, und es gehen nicht viele Kinder zu dieser Schule, aber die Schlange vor dem viel zu kleinen Parkplatz versprach trotzdem eine lange Wartezeit.
Wieder zu Hause, war Hausarbeit angesagt – „nur die obere Etage“. Das war auch schnell gemacht. Weil ich gerade nichts zu tun hatte, fing ich an zu bügeln.
Die Kinder sollten um 4 Uhr wieder zu Hause sein, also würden wir so um 3 Uhr losfahren. Super Gelegenheit mit Kristina nach Cheltenham zu fahren und ein wenig Shoppen zu gehen. Ich hatte immer noch keine Rabattkarte aber das machte bei den Preisen überhaupt nichts. Was ich gekauft habe? 3 Shirts, eine Strickjacke und ein Paar Slipper. Was ich bezahlt habe? 13 Pfund. 16 Euro.
Fazit: Hier kann man öfters hingehen!

Erstes Wochenende in der neuen Familie

Nach dem der Einzug gelaufen war, ging es weiter mit der Abendplanung. Irgendwie musste ja die Übernahme des neuen Territoriums gefeiert werden. Remik hatte zwar nicht auf die SMS geantwortet, aber das hielt uns nicht davon ab, nach Cheltenham zu fahren und zu gucken, was da so los war.
Dort angekommen latschten wir etwas unbeholfen durch die Gegend, bis uns ein Engländer jeweils einen Sticker in die Hand drückte. Freier Eintritt und ein Freigetränk. Nichts wie hin.
Auf dem Weg dahin machten wir Bekanntschaft mit einem Engländer, der Sich als Iraker ausgab und uns irgendwas von seinem Freund aus Russland erzählen wollte. Sehr witzig!
Der Club war ganz okay, zwei Etagen und jede Menge Leute, die Musik war auch nicht schlecht. Abgesehen davon, dass wir wieder einmal die Jüngsten waren, war es ein gelungener Abend.
Um 1 Uhr ging es dann auch schon wieder nach Hause. Ja, mit Kindern zu Hause muss man früh raus und ist es nicht mehr gewöhnt lange wach zu bleiben.
Ausschlafen war am nächsten Tag leider nicht angesagt, denn um ca. halb 9 Standen zwei kleine Mädels in meinem Zimmer.
Der Sonntag war dann auch schneller um als gedacht. Viel war ja auch nicht zu tun. Mit den Kindern spielen, essen und den restlichen Kram auspacken.